NGZ, 28.11.2007
„Unbändiger Gestaltungswillen”
„Routiniert eröffnete er (Alban Gerhardt, Anm. d. Red.) das Konzert mit einer „Suite italienne“ Igor Strawinskys, die sich als Bearbeitung der bekannten Pulcinella-Ballettmusik entpuppte, um dann mit einer dreisätzigen Beethoven-Sonate fortzufahren.
Nicht nur, aber vor allem dabei funktionierte das Zusammenspiel mit dem zweifachen „Echo-Klassik”-Preisträger Markus Becker am Flügel ganz hervorragend. Die beiden Musiker verbindet eine langjährige Zusammenarbeit – erst kürzlich haben sie Max Regers Gesamtwerk für Klavier und Cello eingespielt – und ihr gemeinsames Musizieren ist von sicht- und hörbarer Vertrautheit bestimmt.
Zudem zeichnen sich beide Künstler durch einen unbändigen Gestaltungswillen aus, durch den das expressive Beethoven-Allegro genauso zum Erlebnis wurde wie der tiefromantische Kopfsatz und das affektreiche Fis-Dur-Adagio der abschließend musizierten Brahms-Sonate. Mit einem spielerisch-virtuosen Finale führten Becker und Gerhardt ihr Duo-Recital zu einem gelösten, vorläufigen Ende. Vorläufig, weil noch drei Zugaben folgen mussten, ehe der Applaus verebbte.”